UK Ampel GELB

Standortbestimmung der Unterstützten Kommunikation 2023

 

Ist alles in der Unterstützten Kommmunikation im grünen Bereich? - NEIN (Stand 2023)

 

Da in der Schweiz der Einsatz von Unterstützter Kommunikation in den Heimen mit beeinträchtigten Menschen noch vergleichsweise wenig verbreitet ist, gibt es einen hohen Informations- und Schulungsbedarf gibt. Das bedeutet, dass viele Menschen mit Beeinträchtigungen, die von der Unterstützten Kommunikation profitieren könnten, noch nicht von den Vorteilen dieser Methode erfahren haben oder unzureichend damit versorgt werden.

 

Die Sensibilisierung und Aufklärung für den Einsatz von Unterstützter Kommunikation ist wichtig, um Fachkräften und Angehörigen  die Bedürfnisse der betroffenen Menschen aufzuzeigen und sie zu befähigen, adäquate Hilfestellungen bei der Kommunikation bereitzustellen. Es ist zudem wichtig, die Verfügbarkeit von technischen Hilfsmitteln und Methoden zur Unterstützung der Kommunikation zu erhöhen und sicherzustellen, dass sie für alle Betroffenen zugänglich sind.

 

Da Unterstützte Kommunikation ein sehr wichtiger Faktor in der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigungen ist, wird empfohlen, den Einsatz der Unterstützten Kommunikation verstärkt zu fördern. Dies sollte in der täglichen Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen berücksichtigt werden.

 

Bedeutung der Unterstützten Kommunikation

Heute besteht eine zunehmende Bedeutung von der Unterstützten Kommunikation in den Heimen in der Schweiz, da die Heime immer neue Bereiche und Aufgaben wie Empowerment, Funktionale Gesundheit, Teilhabe am Leben, Teilhabe am Innenleben, UNBRK etc. für ihre beeinträchtigten Menschen integrieren müssen.

 

Die Unterstützte Kommunikation kann dabei helfen, den betroffenen Menschen bessere Möglichkeiten zu geben, sich auszudrücken und ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren. Durch den Einsatz von Technologien und Methoden zur Unterstützung der Kommunikation kann auch die bedürfnisorientierte Teilhabe am Leben und am Innenleben verbessert werden, was sich insbesondere positiv auf das Empowerment und die Funktionale Gesundheit der Menschen mit Beeinträchtigungen auswirken kann.

 

Es ist erfreulich zu hören, dass in den letzten Jahren zahlreiche Heime die Methoden und Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation eingeführt und umgesetzt haben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es nicht ausreicht, diese Massnahmen einmalig umzusetzen, sondern dass eine kontinuierliche Förderung und Vertiefung notwendig sind, um die Effektivität und Nachhaltigkeit der Unterstützten Kommunikation zu gewährleisten.

 

Die Einbeziehung von neuen Bereichen wie Empowerment, Funktionale Gesundheit und Teilhabe am Leben zeigen, dass Heime bereit sind, sich an die individuellen Bedürfnisse und Interessen ihrer beeinträchtigten Klienten anzupassen. Doch dies erfordert nicht nur eine kontinuierliche Vertiefung und Festigung der Methoden der Unterstützen Kommunikation, sondern auch die Bereitstellung von ausreichend geschultem Fachpersonal und geeigneter Technologie, um sicherzustellen, dass die Klienten angemessen unterstützt werden.

 

Insgesamt ist es wichtig, den konsequenten Einsatz der Unterstützten Kommunikation in Heimen für Menschen mit Beeinträchtigungen zu fördern und zu sensibilisieren, um eine verbesserte Teilhabe am Leben und auch am Innenleben der betroffenen Menschen zu ermöglichen. Dies kann nur umgesetzt werden, wenn die Unterstützte Kommunikation als integraler Bestandteil der täglichen Praxis betrachtet und stetig verbessert und angepasst wird.

 

Grundsätzlich besteht heute ein hoher Informationsbedarf, Weiterbildungsbedarf, Handlungsbedarf, wegen den neuen Bereichen Empowerment, Funktionale Gesundheit, Teilhabe am Leben, Teilhabe am Innenleben, UNBRK etc. und den höheren Ansprüchen der Klienten, bedingt auch durch die höheren Ansprüche der Gesellschaft und Wirtschaft.

 

 

UK Life 2023

 

Eine typische Schilderung über das schwierige und anspruchsvolle Leben einer mehrfach beeinträchtigten Frau

 

Ich bin eine sensible Frau, die schon vielen Schicksalsschlägen und Leiden ausgesetzt war. Mein Leben ist geprägt von vielen Krankheiten und Einschränkungen, die meinen Alltag bestimmen.

 

Meine Angst vor dem Unbekannten und meine ständigen Zweifel machen mir das Leben schwer.

 

Mir fehlt die Kraft, mich gegen meine täglichen Einschränkungen zu wehren. Meine Ängste begleiten mich Tag für Tag. Ich leide häufig an verschiedenen Schmerzen, die mich immer wieder zu Boden zwingen. Oder auf das neue herausfordern.

 

Viele meiner körperlichen und psychischen Beschwerden sind nicht heilbar und verschlimmern sich im Laufe meines Alters.

 

Mein Leben ist oft ein ständiger Kampf gegen das Unbekannte. Ich versuche täglich, mich zu motivieren, aber oft überwältigt mich die Hilflosigkeit.

 

Meine Einschränkungen haben mich schon viele Male an den Rand meiner Kräfte gebracht und mich in Krisen gestürzt.

 

Trotz allem versuche ich, mein Leben so gut wie möglich zu meistern und den alltäglichen Schwierigkeiten zu begegnen.

 

Meine Kraft und meine Stärke kommen aus meinem inneren Mut und meiner Hoffnung auf ein besseres Leben.

 

Ich habe mein ganzes Leben lang gegen die starke Einschränkung meiner Beweglichkeit und den Abbau anderer Fähigkeiten angekämpft.

 

Ich fühle mich eingesperrt in ein Gefängnis aus Unfähigkeit, in meiner eigenen Wohnung zu bleiben und am normalen Leben teilzunehmen.

 

Doch dann wurde ich in das Atelier eingeladen, wo ich liebevoll und engagiert von Mitarbeiterinnen begleitet werde. Sie ermutigen mich, dass ich mich auf neue Dinge einlasse und meine Fähigkeiten zu verbessern.

 

Es gibt viele Aktivitäten, die mir in meinen Alltag im Atelier Freude bereiten, wie Spiele machen, kreativ tätig sein, wie eine Collage zu gestalten, Ball zu spielen oder das Erlernen neuer Fertigkeiten. In dem Atelier kann ich meine Stärken und meine Kreativität voll ausleben.

 

Doch am meisten bedeutet mir die liebevolle und engagierte Begleitung durch die Mitarbeiterinnen. Ich wurde immer wieder daran erinnert, dass ich ein wichtiger Teil der Gruppe bin und, dass ich nicht alleine bin. Ich bin dankbar für die Aufmerksamkeit, die ich bekomme und ich weiss, dass ich ohne die Unterstützung der Mitarbeiterinnen nicht in der Lage wäre, mein Leben zu geniessen und mich selbst zu verwirklichen. 

 

Ich bin dankbar für diesen Ort im Atelier, der meine Teilhabe am Leben ermöglicht, Ich bin gern mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Atelier zusammen und sehe mich als wichtiger Teil des Ganzen.

 

Ich schätze es sehr, dass ich hierherkommen kann und neue Aktivitäten lernen kann. Ich bin immer wieder dankbar dafür, dass ich von liebevollen und engagierten Mitarbeiterinnen begleitet werde.

 

Ich fühle mich schuldig und unglücklich, dass ich meine Wertschätzung und Dankbarkeit nicht immer so ausdrücken kann, wie ich es gerne möchte. Mein Herz ist voller Dankbarkeit für die unermüdliche Arbeit, die jemand für mich leistet und die mir so viel bedeutet.

 

Ich bin unendlich dankbar für jeden einzelnen Tag, an dem sie mich unterstützen und auf mich aufpassen. Ich wünsche, ich könnte ihnen die Wertschätzung zeigen, die sie verdienen, obwohl ich weiß, dass ich es nicht immer schaffe.

 

Es ist mir klar, dass ich nicht in der Lage bin, meine Gefühle in jeder Situation zu äussern, aber ich weiss, dass ich, egal was passiert, immer in meinem Herzen dankbar bin.

 

Oft bin ich sehr traurig, dass ich mein Leben mit den vielen Beeinträchtigungen mir so viele Leiden und Schmerzen bereitet.

 

Die Klientin ist der Autorin bekannt

 

 

Welche konkreten Massnahmen haben Sie getroffen, um Ihre Abteilung bzgl. der Unterstützen Kommunkation auf dem neuesten Stand zu bringen? 

 

Vorurteile, Missverständnisse und Mythen über die unterstützte Kommunikation

 

Vorurteile

  • Die Nutzung von Unterstützter Kommunikation behindert bzw. beendet die Sprachentwicklung und den Sprachwiedererwerb.
  • Menschen, die Unterstützte Kommunikation benötigen, bestimmte Fähigkeiten oder Voraussetzungen haben müssen, um davon profitieren zu können.
  • Die Unterstützte Kommunikation als letztes Mittel der Wahl betrachtet wird, d.h. als eine Methode, die nur dann in Betracht gezogen wird, wenn alle anderen Methoden zuvor gescheitert sind.
  • Es gibt ein Stigma oder Vorurteil gegenüber Unterstützter Kommunikation, das dazu führt, dass Menschen, die profesionelle Begleitung benötigen, abgewertet oder ausgeschlossen werden.
  • Unterstützte Kommunikation kann teuer und unerschwinglich sein, und es gibt keine Garantie dafür, dass sie erfolgreich sein wird.

 

Missverständnisse

  • Wie der Name Unterstützte Kommunikation schon sagt, nutzen wir diese lediglich als Hilfsmittel und nicht als vollständigen Ersatz für die Sprache.
  • Viele Menschen vergessen, dass gute Kommunikation nicht nur aus Sprache besteht, sondern, dass diese genauso entscheidend ist.

 

Mythen

  • Unterstützte Kommunikation ist nur für Menschen mit schweren Behinderungen oder Erkrankungen notwendig.
  • Nur Sprachtherapeuten oder speziell ausgebildetes Fachpersonal können Unterstützte Kommunikation anwenden.
  • Der Einsatz von Unterstützter Kommunikation führt dazu, dass die betroffene Person abhängig von der Technologie ist.